Monat: Juni 2022

Segeln mit Shakespeare: hinter den Kulissen des »Oslofjordes«

»Vom Öresund zum Oslofjord: Eine literarische Nordlandfahrt unter Segeln« geht schrittweise in den Vertrieb. Hier gibt es die Übersicht, wo das neue Buch bereits erhältlich ist. Doch was steckt eigentlich hinter diesem Buch, mit dem ich meine “Segel-Trilogie” komplettiere, im Anschluss an »Der Törn vom Haff ins Watt« und »Zwei Hamburger segeln nach Haparanda«?

Der Rahmen ist der gleiche wie bei den beiden ersten Segelbüchern: Im Mittelpunkt steht ein längerer Törn, den wir mit unserem Segelboot unternommen haben, angereichert um Erlebnisse vor und während der Fahrt. Dazu gab es im Haparanda-Buch noch praktische Tipps für Segler, im »Haff ins Watt«-Buch die Hafentipps. Das ist in »Vom Öresund zum Oslofjord« anders. Dieses Buch geht einige Schritte weiter: Ich verbinde Werke der klassischen skandinavischen Literatur mit den Segelerlebnissen. Der erste Titel, der mir durch den Kopf ging, war dann auch “Segeln mit Shakespeare”. Aber es gibt ja noch mehr als Shakespeare zu entdecken in diesem Buch.

Von Holger Danske und Prinz Hamlet

Holger Danske in den Katakomben von Kronborg

Dahinter stecken, ich gebe es gerne zu, Schloss Kronburg und die kleine Meerjungfrau. Bei ihr hatten wir in Kopenhagen vor einigen Jahren festgemacht, als wir mit dem Boot die dänische Hauptstadt angelaufen hatten. Da denkt man unweigerlich an die Geschichten von Hans Christian Andersen, ebenso war es beim Besuch des Schlosses am Ausgang des Öresundes. Denn dort unter im Keller schläft die Sagenfigur »Holger Danske«. Aber auch mit »Hamlet, dem Prinzen von Dänemark« hat das Schloss einen starken literarischen Bezug, schließlich hat William Shakespeare das Drama ganz bewusst hier angesiedelt.

Mit dem Segelboot zu fernen Zielen reisen, das lässt oft genug reichlich Raum für Lesen – etwa, wenn das Boot bei günstigem Wind übers Meer pflügt oder wenn man abends im Hafen festgemacht hat. Deshalb liegen die Verbindungen zu Selma Lagerlöfs »Nils Holgerson« an der schwedischen Küste oder Hendrik Ibsens »Peer Gynt« im Oslofjord auf der Hand. Das Buch sollte mehr als ein Törnführer mit praktischen Segeltipps werden, ich wollte eine Art »Crossover« wagen und das Genre der klassischen Reiseerzählung oder gar des nüchternen Törnberichts für Segler erweitern.

Große Städte in Reichweite

Die Einfahrt nach Göteborg

Der zweite Grund, dieses Buch zu schreiben: Wir sind zwar im vergangenen Jahr die lange Strecke nach Finnland gesegelt, eine fantastische Reise, aus der dann »Zwei Hamburger segeln nach Haparanda« wurde. Aber noch besser als im Bottnischen Meerbusen kennen wir uns an der schwedischen Westküste aus, im Oslofjord und natürlich im Öresund – dorthin hatten uns zuvor schon mehrere Reisen mit dem Segelboot geführt. Orte wie Marstrand oder die Insel Orust sind uns wohl vertraut (schließlich wurde dort auch unsere Vindö einmal gebaut). Das musste einfach in einem weiteren Buch münden. Zumal dieser Törn mit Kopenhagen, Göteborg, Oslo und Aarhus gleich vier interessante Städte vorstellt, die in Reichweite für deutsche Seglerinnen und Segler liegen.

Lange habe ich über dem Buchcover gebrütet. Ich wollte gerne unser Segelboot und das mächtige Schloss Kronborg aus dem Cover zeigen. Natürlich gibt es solche Fotos nicht von »der Stange«. Kurz hatte ich mit dem Gedanken gespielt, einen Marinemaler zu kontaktieren, der für ein kanadisches Ehepaar ein Buchcover entworfen hatte – auf diesem segeln die beiden Nordamerikaner nämlich mit ihrer Yacht an Kronborg vorbei. Das verwarf ich aber wieder. Da wir auch keine Kameradrohne unser Eigen nennen, gab es noch die Möglichkeit, eine ganz klassische Montage anzufertigen.

Schloss Kronborg als Aquarell

Das Cover des Buches ist fast fertig

Dazu wurde ein Foto, das ich von Bord von Schloss Kronborg gemacht hatte, bearbeitet. In das Bild wurde eine Aufnahme der Vindö hineingesetzt. Um diesem Motiv einen besonderen Schliff zu verleihen, wurde das Bild anschließend gleich dreimal gefiltert: So verschmolzen die Bilder miteinander und das Bild erhielt das Aquarell-Erscheinungsbild. Ich finde, es ist ein sehr interessantes, einzigartiges Motiv geworden. Darauf kam dann die typische Schrift für Titel und Untertitel und die blaue »Svanen«-Banderole an der Unterkante.

Jetzt befindet sich das Buch in der Auslieferung, Stück für Stück. Ich hoffe, dass es Ihnen als Leserin und Leser genauso viel Spaß machen wird, wie es mir gemacht hat, das Buch zu schreiben. Auch wenn das Werk mit seinen zwei Handlungsebenen ein etwas ungewöhnlicher Reisebericht ist – aber einer, der Freude macht.

»Vom Öresund zum Oslofjord« wird ausgeliefert

Eine Reise, die uns von Kopenhagen nach Norden führt, über Göteborg bis in den Oslofjord: Das ist das neue Buch »Vom Öresund zum Oslofjord«. Aber dieser Titel ist mehr als ein Törnbericht, der von einer Reise durch die Schären, durch Wind und Salzwasser und vom Skagerrak erzählt. Es ist auch mehr als ein Törnführer mit Tipps zu Landgängen in Kopenhagen, Oslo, Göteborg oder Aarhus.

Dieses Buch ist eine Reise in die klassische Literatur. Das ist kein Wunder, wenn man Schloss Helsingborg auf einer Fahrt nach Norden besucht. Denn dort spielen schon »Hamlet, der Prinz von Dänemark« spielte, ebenso wie die Sage von »Holger Danske«. Wer von der Marina in Helsingör zum nahen Schloss spaziert, taucht tief in die Geschichte ein, ebenso in Kopenhagen an der kleinen Meerjungfrau. An der schwedischen Westküste begegnet man unweigerlich den Werken von Selma Lagerlöf oder Astrid Lindgren, so wie es im Oslofjord um Henrik Ibsen geht.

Ein einmaliger Reisebericht

Das alles ist amüsant und kurzweilig geschrieben: Die Erlebnisse auf See werden mit der Literatur verflochten, zu denen auch Inhaltsangaben zählen. Damit ist “Vom Öresund zum Oslofjord” ein ungewöhnlicher, in dieser Form einmaliger Reisebericht. Als Bonus gibt es auch ein Kapitel über die Geschichte des schwedischen Yachtbaus auf der Insel Orust, nördlich von Göteborg. Einen Überblick zu den Hintergründen des Buches und der Erstellung des Covers gibt es in diesem Blogbeitrag.

Nach »Zwei Hamburger segeln nach Haparanda« ist dieses Werk das zweite Buch von Florian Hanauer, das in Skandinavien spielt. Die Auslieferung des Buches hat begonnen, bei Amazon ist das Werk bereits erhältlich, der Buchhandel folgt in den kommenden Tagen.