Wenn das Wasser der Nordsee blau statt grau wird, wenn die rote Tonne Vier auf der Elbe hinter uns liegt und die “Außenreede Elbe” an Backbord liegen bleibt, wenn die Dünung sich sanft neigt und Kurs Nordost anliegt, dann ist klar: Bald kommt Helgoland in Sicht. Im Mai haben wir die Gelegenheit ergriffen und dem Felsen einen Besuch abgestattet. Es kommt vor allem auf das Wetter an, wenn man mit einem knapp neun Meter langem Segelboot dort hinreist. Wir hatten Glück: Vor unserem Besuch war das Wetterfenster günstig, während unseres Aufenthaltes stürmte es, danach wurde es wieder ruhig.
Dann ist die Fahrt nicht weiter dramatisch: Von Hamburg nutzten wir die Strömung, um in einem Zug nach Cuxhaven zu kommen. Segelt man los, bevor der “Strom kentert”, also noch eine Weile gegen an, klappt das, wie wir erleben konnten. Vor Cuxhaven “läuft” die Elbe eine Weile nach, aber es reichte gerade, um sicher in den Yachthafen zu kommen. Wenn die Bedingungen nicht so günstig sind, wird man im Allgemeinen aber nicht in “einem Rutsch” bis zur Elbmündung kommen. Von Cuxhaven aus segelt man dann auf die Außenelbe, biegt an der Rede nach Steuerbord ab – und Helgoland kommt nach einigen Stunden in Sicht.
Der Wind pfeift durch den Hafen von Helgoland
Im Hafen pfiff der Wind mit Windstärke sieben, aber glücklicherweise hielten die Leinen. Die dicken Ruckdämpfer aus Gummi nahmen die schweren Stöße weg. Wenn es gar nicht mehr ging, haben wir uns ins Meerwasser-Schwimmbad oder in den Lesesaal der Bücherei zurückgezogen. Die Gastronomie auf Helgoland hat sich nicht unbedingt zum Besseren gewandelt, wie wir feststellen mussten. Im Oberland gibt es aber einige nette Lokale, in denen man passabel essen kann.
Die letzte Reise nach Helgoland von Bremerhaven aus liegt nun schon einige Jahre zurück, wie ich in dem Buch “Der Törn vom Haff ins Watt” beschrieben hatte. Von Cuxhaven ist die Strecke doch ein gutes Stück kürzer und die Insel ist schneller zu erreichen. Wir haben uns vorgenommen: Da kommen wir wieder. Denn der Törn bietet schon ein wenig Hochsee auf der Nordsee – vorausgesetzt das Wetter passt. Aber milder als im Ärmelkanal (nachzulesen in dem Buch “Zwei Hamburger segeln nach Harwich“) ist es dort allemal, auch wenn die Elbe eine viel stärkere Strömung zu bieten hat. Mit guter Planung und dem richtigen Wetter lohnt der Besuch aber allemal!